Samstag, 25. Januar 2014

Unmut auch aus dem Ausland

Gestern Nacht ist vieles falsch gelaufen. Angefangen von den Sachschäden und der Polizeigewalt bis hin zum Fakt dass Rechtsextreme ihr Tanzfest in der Hofburg veranstalten dürfen. Auch wenn ich jetzt schon seit fünf Monaten in Amsterdam studiere, kann ich es nicht lassen das Kasperltheater rund um den Akademikerball in meiner Heimatstadt Wien aus der holländischen Metropole mitzuverfolgen. Seit Jahren sind meine Freunde und ich dabei - ob bei Kundgebung, Demozug oder Sitzblockade - und versuchen damit unseren Unmut über den Ball der "Creme de la Creme" der österreichischen und europäischen Faschisten auszudrücken. Heuer bin ich gezwungen diesen Post dazu verwenden um meiner Bitterkeit über die diversen Umstände und Aktionen in der Wiener Innenstadt Ausdruck zu verleihen.

Zuerst einmal möchte ich klarstellen, dass ich Gewalt jeglicher Form und daher auch die Randale und Beschädigungen verurteile. Besonders von der politischen Linken, die sich auf Werte wie Gleichheit und Solidarität stützt, erwarte ich in einem Land wie Österreich gewaltlosen, friedlichen Widerstand. Das ist nicht nur aus ideologischen Gründen wichtig, sondern auch damit man bei so einer großen Demonstration weiterhin auf die Unterstützung der moderateren Mehrheit hoffen kann. Wenn einem die Verhinderung des Akademikerballs wirklich am Herzen liegt, dann versucht man jeglichen Legimitätsverlust zu vermeiden. Es ist daher wirklich schade, dass ein paar vereinzelte linke Extremisten diesen "good cause" für andere Proteste missbrauchen.

Trotz der Sachbeschädigungen und der Krawalle kann man die Handlungen der Wiener Polizei in keiner Art und Weise legitimieren. Gestern wurde mit einer derartigen Paranoia und Handgreiflichkeit gegen die Demonstranten vorgegangen, dass man das nicht mehr durch Schutzmaßnahmen erklären kann. Laut APA musste sich die Rettung mit fünf Rettungswägen und zwei Katastrophenzügen um zahlreiche Verletzte kümmern. Hier ist ein Video mit Eindrücken der Ausschreitungen gegen die Demonstranten, von denen die meisten sicher keine Schaufenster zertrümmert haben.


Vielleicht wäre es zu all dem nicht gekommen, hätte man nicht aus einer irrationalen Paranoia heraus die halbe Innenstadt abgesperrt und innerhalb des Gürtels Schals und Mützen im Gesicht verboten.  Seit Tagen ist die Rede von riesigen Krawallen und Ausschreitung die bei der Demonstration erwartet werden, und siehe da - so ist es auch gekommen. Es ist, wie Petra Stuiber im Standard schreibt, eine "self-fulfilling prophecy".  Aber das Platzverbot hatte auch andere Auswirkungen: Die Kundgebung der Oragnisation "Jetzt Zeichen setzen", der wohl friedlichste Aspekt der Demonstrationen, konnte nicht am Heldenplatz stattfinden. Stattdessen wurde ihnen provokant von der Polizei angeboten ihre Kundgebung neben der der FPÖ zu veranstalten. Pure Ironie.

Und nun zum größten Anlass meines Unmuts - die Veranstaltung des Akademikerballs in der Hofburg. Es ist ohnehin schon ein Katastrophe, dass in Österreich eine rechtsextreme Partei mit knapp 21% im Parlament sitzt. Zum Glück sind faschistische Politiker und Burschenschafter eine Minderheit. Was sie besoffen auf ihren Buden für SS-Lieder trällern oder welche rassistischen, antisemitischen und sexistischen Witze sie auf ihren Stammtischen erzählen kann mir und vielen anderen daher ziemlich Wurscht sein. Solange die Schmissbacken nichts zu sagen haben und der Großteil der Bevölkerung sie weiterhin verachtet, können wir politisch anders Gesinnte uns wichtigeren Problemen widmen. Aber wenn sie einmal im Jahr, ausgerechnet in der Wiener Hofburg, die faschistischen Prominenten aus ganz Europa zusammentrommeln um einen "Traditionsball" zu veranstalten dann haben wir das Recht dagegen lauthals zu protestieren. Auch wenn es dieses Jahr zu mehreren ungücklichen Ausschreitungen gekommen ist, wird hoffentlich so lange protestiert bis es den Burschenschaftern leid wird das Tanzbein zu schwingen.


Donnerstag, 8. März 2012

Die neue Generation der Couch-Aktivisten

Ich entschuldige mich gleich im Vorhinein für den Advocatus diaboli in mir, wie ihr vielleicht wisst spiele ich den recht gerne. Jedoch ist er nur dafür zuständig neue Gedankenanstöße in eine relativ einseitige Meinung zu bringen! 


In unserer heutigen Lebenssituation gilt ein einfaches Gesetz: je mehr man dafür kämpft, die Welt zu verändern, desto weniger verdient man, und je mehr man einer unwichtigeren, 'unedleren' Tätigkeit nachgeht, desto höher wird das Gehalt. Doch damit ist jetzt Schluss, denn durch allmächtiges Social Media kann man nun von zu Hause aus mit ein paar Klicks die Welt verändern. Ich bin davon nicht ausgenommen, als Blogger versucht man in Wahrheit auch nichts anderes als mit seinen Worten über das Internet neue Gedanken zu verbreiten, und ich unterzeichne auch weiterhin brav meine Petitionen. Doch es stellen sich natürlich mehrere Fragen durch diese neue Form des Aktivismus. Kann man wirklich durch einen Klick auf den 'Share' Button die Welt verändern? Und ersetzt der 'Couch-Aktivismus' die reale soziale Tätigkeit? 


Das aktuelle Beispiel dazu wäre die Kampagne KONY 2012, das hauptsächlich aus einem halbstündigen, leicht kitschigen Video besteht. Dieses Video hat sich in den letzten 48 Stunden wie eine Pandemie im Internet verbreitet und immer mehr Leute schließen sich diesem 'good cause' an. Soweit so gut, alle Menschen sollen wissen, dass Joseph Kony ein Kriegsverbrecher ist, der schon seit Jahrzehnten wütet. Aber wissen wir nicht auch über den Genozid in Syrien, wissen wir nicht vom Klimawandel und der Zerstörung unseres Heimatplaneten? Ja, wir wissen davon, doch Aktivisten werden wir dadurch auch nicht. 


Doch wozu sharen? Es ist eine Mischung aus Balsam für die Seele und Selbstdarstellung. Mit dem Klick tut man sich selbst gut, man bekommt die Befriedigung aktiv in der Welt gewesen zu sein. Ein netter Nebeneffekt dabei ist, dass alle 500 Freunde sehen können was für ein guter, gescheiter, aktiver Mensch man ist. Es ist die persönlich Stellungnahme, die eine gleichzeitig selbst inszeniert. Und motiviert wird das ganze durch den Leitgedanken, als kollektive Klicker etwas bewirken zu können. 


Ich will nicht behaupten, dass man durch Social Media nichts erreichen kann. Im Gegenteil, es ist das Medium der Zukunft und kann dadurch allerhand bewirken, indem es Massen mobilisiert und gleichzeitig informiert. Doch die Frage ist auch, worüber man informiert wird. So schnell wie sich dieses Video verbreitet hat, und so gut es gemacht ist, so schnell können sich auch andere, gut gemachte Videos verbreiten die eventuell keinem 'edlen' Leitgedanken folgen. Wie soll man dann einen guten von einem schlechten 'cause' unterscheiden, wenn Informationen nicht mehr über die Presse sondern über das Internet verbreitet werden, und das viel schneller mit höherem sozialen Druck. 


Und was wird nun aus dem Aktivismus der realen Welt? Wird dieser dem Internetaktivismus zum Opfer fallen und an Bedeutung verlieren? Werden Leute weiterhin Sozialprojekte machen, wenn sie ihre soziale Pflicht mit einem Klick abgehakt haben? Das sind alles Gedanken, die man nicht übersehen sollte. Denn wenn eine Spende oder eine Hilfsreise durch ein Video ersetzt wird, sollte uns das zum Nachdenken bringen. Es ist die neue Generation der Couch-Potatos, die plötzlich die Chance haben, politisch und sozial aktiv zu sein. Die virtuelle Welt sucht und jagt Kriegsverbrecher. Vielleicht fangen sie ihn wirklich, vielleicht auch nur virtuell. 







Freitag, 24. Februar 2012

Der pessimistische Leviathan

ACHTUNG: Es ist empfohlen diesen Post nur dann zu lesen, wenn man den Film oder das Buch Clockwork Orange kennt!!!

Jetzt ist der Zeitpunkt gekommen, an dem ich meine große Bildungslücke gestehen werde. Abgesehen von Sport, Botanik, Zoologie und Autos habe ich riesige Lücken in der Filmgeschichte. Die Filme, die ich gesehen habe, kann ich an einem Kamm abzählen und meistens sind diese Hollywood rom-coms gewesen. So habe ich gestern Abend beschlossen, diese Bildungslücke etwas zu verkleinern und mir zum ersten Mal den Film Clockwork Orange. Abgesehen davon, dass ich begeistert, fasziniert und gleichzeitig schockiert war, beschäftigte mich der Film bis tief in die Nacht hinein, bis ich verstand wieso: Es gibt in diesem Film keinen Ausweg, kein Richtig und kein Falsch. 

Der Anfang des Films zeigt den jungen Engländer Alex und dessen Gang, die mit Genuss und Erregung an anderen Menschen schwere Gewalt ausüben. Als Alex dann von seiner Gang im Stich gelassen, festgenommen und zu 14 Jahren Gefängnis verurteilt wird, beugt er sich dem System bis er für ein Experiment zugelassen wird, welches Kriminelle 'heilen' soll. Nach dieser Behandlung wird Alex freigelassen, kann aber sich und seinen eigenen Willen ohne Gewalt nicht mehr durchsetzen. Als Wehrloser streift er durch die Gegend und wird nun selbst zum Opfer von Gewalt, bis er schließlich in den Selbstmord getrieben wird. Jedoch überlebt Alex diesen Suizidversuch und wird im Krankenhaus erneut 'geheilt'. Die Regierung versucht nun ihre Fehler wiedergutzumachen und Alex ein angenehmes Leben zu bieten. 

Nun zeigt der Film anfangs eine Welt ohne 'Law & Order', der Mensch im 'Naturzustand'. In diesem Stadium kommt es zu hoher, sinnloser Gewalt, ganz genau so wie es Thomas Hobbes, ein englischer Philosoph aus dem 17. Jahrhundert, in seinem Werk Leviathan prophezeit hat. Doch wie Alex in die Hände der exekutiven Gewalt gelangt, wäre dies theoretisch die umgesetzte Idee des Leviathan. Alex wird 'geheilt' und ist nun ein guter Mensch, der zwar nicht unbedingt 'for the greater good' handelt aber niemandem etwas zuleide tut. Doch jetzt ist er das Opfer, denn Menschen um ihn herum sind weiterhin im Naturzustand. 

Das Störende und Besorgniserregende an diesem Szenario ist die Tatsache, dass man entweder der Schlagende oder der Geschlagene ist, einen Mittelweg gibt es nicht. Und wir brauchen keine Spieltheorie um uns zu sagen, dass man in diesem Dilemma immer besser der Schlagende als der Geschlagene ist. Damit besagt diese Geschichte, dass es praktisch unmöglich ist dem menschlichen Naturzustand, der als Chaos und Gewalt vorausgesagt wird, zu entkommen. Leviathan, der normalerweise die Lösung für das Problem ist, kann in diesem Fall auch einen Ausweg finden. Und selbst der größte Hobbesianer muss sich eingestehen, dass eine Welt voller 'geheilter' Menschen auch keine Lösung sein kann, denn soviel Wert muss persönliche Freiheit haben. 

Clockwork Orange ist die schlimmste Form einer Dystopie: eine ohne Ausweg. Selbst George Orwell's 1984 hat die Botschaft, dass man jedes totalitäre System umgehen muss um die Freiheit zu bewahren. Der weniger gelungene Film The Day After Tomorrow besagt, dass man den Klimawandel stoppen muss um die Erde zu retten. Doch Clockwork Orange malt schwarz und lässt den Zuschauer oder den Leser in dieser Vorstellung, ohne einen einzigen Lichtblick. Und so ist einer der größten Pessimisten aller Zeiten, Thomas Hobbes, doch noch geschlagen worden. 

Dienstag, 31. Januar 2012

Warum Erzählungen über weinende Frauen die Frauen zum Weinen bringen

Statt mir an einem Dienstagabend wiedermal die neuesten Folgen amerikanischer Serien anzuschauen, stand heute ausnahmsweise das österreichische Fernsehen am Plan. Ein Duell, dass es so schnell nicht wieder geben wird: HC Strache vs. Armin Wolf. Nach einem kurzen Bericht über die skanadlösen Aussagen und Verurteilungen einiger FPÖ Politiker, saß der ausgebildete Zahntechniker gegenüber dem Politikwissenschafter (Bitte raten wer wer ist!). Der Anlass dieses Zwiegesprächs waren die Aussagen, die Strache am WKR-Ball zu einem STANDARD-Journalisten gesagt hatte, ohne gewusst zu haben mit wem er gesprochen hatte. Strache hatte sich und die Ballgäste als die "neuen Juden" bezeichnet, und die Protestaktionen gegen den umstrittenen Ball mit der "Reichskristallnacht" verglichen. Dabei stellt sich die Frage, wenn Strache pietätslose und inakzeptable Aussagen vor einem Fremden tätigt, was er dann alles seinen Stammtisch-Dreibier-Freunden sagt.


Aber nein, so war das natürlich nicht gemeint. Der Vergleich zur Judenhetze und zum Novemberpogrom sei so nie gezogen worden, das ist wieder einmal eine Verschwörung der Linken (wozu der STANDARD natürlich auch gehört) um weiterhin gegen die brave, demütige FPÖ zu hetzen. Und während Straches aufgerissene, blaue Hundeaugen sein tiefstes Mitgefühl für die Juden im Nationalsozialismus glaubwürdig machen wollen, weiß man als Zuseher, das er in Wirklichkeit nur ein Lügner ist. Und ein schlechter noch dazu.


Gut, die Hundeaugen funktionieren nicht. Armin Wolf tut nicht einmal so, als würde er ihm auch nur ein wenig glauben. Jetzt muss ein Plan B her. Jonathan Swift ist in seinem Essay A Modest Proposal auch schon draufgekommen, dass man Mitleid am Besten mit der Erwähnung von Frauen und Kindern erzeugt. Daran nimmt sich Strache nun auch ein Beispiel und erwähnt die "weinenden Frauen" und die "Angst um ihre Kinder". Das Problem ist jedoch, dass Jonathan Swift es sich leisten konnte im 18. Jahrhundert mit Frauen und Kindern Mitleid zu erzeugen. Aber im 21. Jahrhundert ist das Bild der Frau und der Familie eigentlich ein Anderes, es sei denn, man betrachtet die Frau als Haushalts- und Kinderbekommmaschine. Dieses Frauenimage der guten und tüchtigen Mutter entspricht dem der Nationalsozialisten. Wenn also Strache versucht hat, mit dieser Mitleidstour nicht nur Neonazis anzusprechen, so ist ihm das wahrscheinlich nicht gelungen. 


Nun gut, zurück zum "neuen Juden". Strache erklärt in welchem Kontext diese Aussagen getätigt wurden, um das große "Missverständnis" aufzuklären. Er habe diesen Vergleich nie gezogen, er habe lediglich gemeint, dass er sich in die Situation der Juden während des Novemberpogroms hineinversetzen hat können und sehr wohl Ähnlichkeiten der Umstände sieht. Also nein, es ist kein Vergleich und keine Verharmlosung gewesen, sondern nur ein Vergleich und eine Verharmlosung gewesen. Armin Wolf fällt dies sofort auf und spricht Strache auf den neu gezogenen Vergleich an. Nein, das ist wiederum kein Vergleich gewesen sondern ein etwas umformulierter Vergleich. Und so geht es weiter und weiter, bis man draufkommt, dass es keinen Sinne ergibt, den Herrn Zahnarztassistenten zum "Geständnis" zu bringen. Der Grund dafür ist wahrscheinlich, dass er solche Dinge nicht nur gesagt hat, sondern sie auch seiner Meinung vollkommen entsprechen. Und da kann man sich dann nunmal schwer rausreden. 


Aber Hauptsache die Linken sind schlimmer als die Rechten. "Wäre die Polizei nicht gewesen, wären wahrscheinlich Menschen gestorben", behauptet Strache. Stellt sich nur die Frage wer das Opfer gewesen wäre - die linken Trommler mit Peace-Tattoos oder die Schmissbacken mit dem Säbel am Gürtel. Das Fazit des Gespräches ist, dass der FPÖ-Parteichef mit seiner guten Rhetorik seine schwache Argumentation, seine Nervosität, seine Taktlosigkeit und insbesondere seine Dummheit nicht überdecken kann. Ich hoffe doch, dass das eines Tages auch seine Wähler einsehen werden. Und was genau die Frauen zum Weinen gebracht haben soll, wissen wir noch immer nicht. Die Cargohosen und die Dreadlocks waren es jedenfalls nicht. 

Montag, 23. Januar 2012

Why aren't Sheep Green?


On an idyllic green meadow, with green trees and green grass, in a green world with non-processed food, fair trade and hybrids, there they are: the rebels of the 21st century, sheep. They just stand there on the fields, eating all the beautiful green plants while producing masses of methane by disrespecting their biological food and spitting it all up. It is a worldwide conspiracy that falls directly into the laps of all the people that still drive a normal car, don’t recycle and eat processed food. I believe it is clear, that sheep are deliberately keeping their white coloring to militate against the green movement.
Sheep are ruminant animals, and ruminants produce methane while eating. They are known to be bigger contributors to global warming than cars and large factories. But while humans switch to hybrids and start gathering clean energy, sheep just stick to the way their metabolism has always been. If we adjust to the problems of the 21st century, why can’t they?
This rebellious, almost pubertal atmosphere towards the green movement can be explained by the noises our hybrid cars make when we drive to a green meadow to campaign for a green future. Several flocks of sheep got annoyed, contacted each other immediately all over the world (the opportunities due to globalization are immense) and sent their flock chiefs to an international summit in 2010 on a beautiful meadow in South America. The resolution of the ‘Baa to the Mean Green-Summit’ was that they would not give in to the pressure, which was put on them.
The truth is, although it is a taboo in sheep communities, that there have been some sheep who have felt the urge to ‘go green’, and changed their color accordingly. But green activists immediately sheared these sheep, because they had to grab the opportunity of wearing shirts made from naturally green wool, and not like all the others, chemically colored.  The sheep, which actually expected being integrated in the green community, were shocked and went back to growing white wool.
A year ago, a journalist from a cow newspaper (cows haven’t ‘gone green’ but they do have a brownish touch, which is a beautiful earthly color) interviewed the head of the summit and asked him why the sheep are continuously rebelling against ecological adjustments. His answer was, “Baa Ba Ba Baaaaa”, which means, “We sheep have come to the common consent that being green is more an artificial lifestyle than a belief. Because of our metabolism and our way of living, we would be as hypocritical as humans are.”
This extreme critique of humanity made sheep even more unpopular. Now they are not only white, grass-eating global warmers, they are also the new enemy of the green movement. Of course these accusations are completely false, being green is a lot more than a lifestyle, it’s a way of thinking and setting up new moral values. In the past there, we had to lean on the Bible, the Quran, the Torah and works of major moral philosophers. But today these writings aren’t so major anymore because we have a new philosophy, being and thinking green. If the most important virtues used to be honesty, forgiveness, loyalty and charity, today they are recycling your sticky-notes, driving a hybrid car and buying non-processed fair-trade food. The 21st century is a time of new values, and if it weren’t for sheep, everyone would be a part of it.
Sheep aren’t green because they purposely withstand and mock the new virtues of the 21st century. The white color is not only a symbol of opposition; it also shows that currently there is peace between the green activists and the sheep community. Should that ever change, which is of course a possibility because there are new studies everyday on the effects of methane on our atmosphere, there would be a new sheep summit and sheep all over the world would change their coloring to red. 

Mittwoch, 21. September 2011

Ein Essay über das Wiener MuseumsQuartier

Die große Statue der Kaiserin Maria-Theresia steht genau zwischen zwei renommierten österreichischen Museen, dem Kunst- und dem Naturhistorischen Museum. Doch ihr Blick geht starr hinaus auf die Ringstraße und den Burggarten. Theoretisch könnte sie ihren Kopf wenden, die Architektur der beiden pompösen Gebäude betrachten und danach schmachten, eines Tages eines der Museen von innen zu sehen. Doch was ihr leider physisch unmöglich ist, ist ihren Kopf ganz umzudrehen und einen Blick nach hinten zu werfen. Sie denkt, hinter ihr befinden sich die königlichen Hofstallungen des Hauses Habsburg, welche ihr Vater 1713 in Auftrag gegeben hat. Wäre die österreichische Kaiserin jedoch eine Eule gewesen und hätte ihren Kopf drehen können, würde sie auf das heutige kulturelle Zentrum Wiens blicken, das Museumsquartier. Die ehemaligen Hofstallungen sind heute der zentrale Gebäudekomplex dieses Platzes. Sicher würde die Kaiserin so einen Kulturschock erleben, dass sie ihren Zepter beinahe fallen ließe, denn aus den ehemaligen königlichen Hofstallungen ist ein kultureller „Hot-Spot“ geworden. Und doch ist das Wiener Museumsquartier ein Platz, auf den jeder Wiener stolz ist.
Die königlichen Hofstallungen sind 1725 vom Sohn des Stararchitekten Fischer von Erlach fertiggestellt worden.  Doch nach dem Ende des ersten Weltkrieges und der Gründung der Republik Österreich haben sie jeglichen Nutzen verloren und wurden aufgelöst.  Das Gebäude, welches sein volles architektonisches Potential lange nicht wegen eines Vater-Sohn Zwists erreicht hat, ist jedoch stehen geblieben. 
Dieser Gebäudekomplex ist ab 1921 zum Messepalast umbenannt, und wieder genutzt worden. Die Wiener Messe AG hat das barocke Gebäude gekauft und für die Öffentlichkeit freigegeben. Im zweiten Weltkrieg ist dieser Komplex jedoch so zerstört worden, dass man einen Großteil der Fassade neu errichtet  und den großen Hof verkleinert hat. Seit der Gründung des Messepalastes ist es immer schon zu populären Ausstellungen in den Räumlichkeiten gekommen, beispielsweise die Ausstellung „Wien und die Wiener“ 1927, die Franz Schubert-Zentenarausstellung 1928, die Schau „250 Jahre Wiener Kaffeehaus“ 1933 oder „Die Frau und ihre Wohnung“ 1950. Während der NS-Zeit ist der Messepalast auch von der Nationalsozialistischen Arbeiterpartei zu Propagandazwecken genutzt worden, und während der Besatzungszeit hat der britische Informationsdienst eine Schau über London veranstaltet. Auch der amerikanische Besatzungsdienst hat eine Ausstellung eröffnet und hat eine Basketballhalle dort errichtet. So haben Österreicher durch die Amerikaner nicht nur Kaugummi und Schokolade, sondern auch Basketball kennengelernt. Die Messen sind immer mehr in den Hintergrund gerückt und seit den 1970er Jahren ist es vermehrt  zu Diskussionen gekommen den Gebäudekomplex rein für kulturelle Zwecke zu nutzen. 1995 ist die Wiener Messe AG schließlich abgezogen.
Seit 1985 ist der Messepalast Veranstaltungsort der Wiener Festwochen, die dort heute ihre Hauptspielstätte haben. In dieser Zeit ist die Idee aufgekommen den Platz um die ehemaligen Hofstallungen kulturell zu Nutzen. Stararchitekten aus aller Welt sind gekommen um ihre Entwürfe zu präsentieren, alle nach dem Vorbild des Centre Pompidou in Paris. Man hat einen Wettbewerb ausgeschrieben den die Architekten Ortner und Ortner (Manfred und Laudis) gewonnen haben. Sie haben ein schmales Hochhaus bauen wollen als Wahrzeichen des Platzes, der sogenannte Leseturm. Das hat jedoch einen Aufschrei unter den Kunsthistorikern zu Folge gehabt, und schließlich hat sich 1994 Bürgermeister Helmut Zilk dagegen entschieden. Ein neuer, gemäßigter und vom Denkmalamt angenommener Entwurf ist gefertigt worden, und 1998 hat man mit dem Bau des achtgrößten Kulturareals der welt begonnen.
Am 29. Juni 2001 wurde das Wiener MuseumsQuartier schließlich eröffnet. Seitdem ist es kulturelles, soziales und kulinarisches Zentrum zugleich. Der Haupteingang führt an einer Veranstaltungshalle und einem Design-Shop vorbei, dann betritt man den Hauptplatz. Links vom Hauptgebäude des Messepalastes steht ein architektonisches Wunderwerk, das MuMoK (Museum für Moderne Kunst. Dieser dunkelgraue Gebäudeklotz enthält die österreichische Sammlung der Werke im 20. Jahrhundert von der modernen bis zur zeitgenössischen Kunst. Die andere Seite des Messepalastes ist durch einen gläsernen Durchgang mit dem Leopold Museum verbunden, welches sich auf Schieles Werke spezialisiert. In diesem Glasgang befinden sich Tische des Café Leopolds, man kann also von unten Leute beim Kaffeetrinken beobachten. In der Nacht wird das Café Leopold zu einem musikalischem Erlebnis für zeitgenössische U-Musik-Ohren. Der Keller des Cafés ist eine Disco in der sogenannte „Hipsters“, also urbane und kosmopolitische Leute, hingehen zu Electronic Musik zu tanzen. Der ehemalige Messepalast ist jetzt das Gebäude der Kunsthalle Wien, in dem traditionell immer noch Sonderausstellungen gehalten werden. Vor kurzem ist dort eine Weltraumausstellung gewesen, die sehr an die Ausstellung „Erschließung des Kosmos durch die UdSSR“ 1968 erinnert, in der das sowjetische Weltraumschiff „Wostok“ ausgestellt worden ist. Der gesamte Platz ist überhäuft von modern gestalteten Bänken zum Sitzen und Liegen, die sogenannten Enzis. Doch 2011 wurden diese durch ihre aus Plastik fabrizierten und etwas anders designet Enzos ersetzt. Der Enzi ist mittlerweile ein Kultobjekt geworden, man kann sich seinen eigenen Enzi als Möbelstück bestellen. Die neueren Enzos bleiben hingegen eher unbeliebt bei der Bevölkerung. Auf diesen Enzis/-os sitzen während des Tages und besonders abends Gruppen von Freunden, die sich eine Palette Bier und ein paar Snacks mitnehmen. So ein Enzi ist ein geeigneter Platz zum picknicken, denn es haben viele Leute darauf Platz. Soziologen müssten bei diesem Anblick einen Orgasmus bekommen, denn am Abend wimmelt es auf dem ganzen Platz von diesen sozialen Clusters, die jedoch voneinander nichts mitzubekommen scheinen. Ein paar wenige Enzis stehen auch vor dem Haupteingang auf einer Wiese, auf der befinden sich die jüngeren Leute die oft der Jugendkultur „Emo“ angehören. Emos sind meist im pubertären Alter aufzufinden und gekennzeichnet durch einen markanten, rebellierenden Kleidungsstil. Sie tragen viel schwarz und Knallfarben, dazu haben sie oft Piercings und entweder schwarze oder platinblonde Haare. Emos sind die Punks des 21. Jahrhunderts, und sitzen komischerweise immer nur vor und nie im MuseumsQuartier selbst.
Könnte sich Maria Theresia also umdrehen, würde ihr Blick zuerst auf die rebellierende Jugend fallen. Das wäre sicher ein großer Schock, eine über 200 Jahre alte Kaiserin versteht die Kultur einer revolutionären Jugend nicht. Sie würde sich überlegen ob sie als Kaiserin versagt hat, denn sie hat die Schulpflicht eingeführt. Auch wenn sie das Innere des MQs sehen würde, wäre sie nicht sonderlich begeistert. Die moderne Architektur erschiene ihr als banal und hässlich und sie würde sich ärgern, dass das Erbe ihres Vaters verloren gegangen sei. Doch die königlichen Ställe Fischer von Erlachs sind nicht vergessen worden, im Gegenteil. An diese erinnert noch ein Nachtclub hinter dem Hauptgebäude des Messepalastes, der „Hofstallungen“ heißt. 

Mittwoch, 25. Mai 2011

Tod des Leviathan oder Warum das Parlament und die Börse beide am Ring stehen

Es ist passiert! Ich, Sparkling Clementine, eingefleische Hobbesianerin, Anfechterin der Demokratie, habe meine Meinung umgeworfen! Nicht komplett, jedoch muss ich sagen, nachdem ich momentan Leviathan lese, dass es der heutigen Zeit nicht mehr ganz anpassbar ist. In einer langen Diskussion über dir Demokratie mit meinen Großeltern brachte mein Großvater plötzlich das Killerargument: In der Politik verhält es sich wie in der Wirtschaft; ohne Wettbewerb keine Motivation. Hat jemand also ein Machtmonopol, liegt es der menschlichen Natur automatisch nahe sich weniger um das Wohl des Landes zu bemühen, als wenn es einen Wettbewerb gäbe. Und das muss sogar ich als überzeugte Optimistin einsehen.

Paradox ist ja noch, dass Hobbes eigentlich an einen von Grund auf bösen Menschen glaubte im Gegensatz zu seinem Kollegen Locke, der wie ich, das humanitäre im Menschen sah. Meine Theorie wäre also eine Kombination der beiden gewesen, was sich in vielen Aspekten jedoch widerspricht. Aber das ist alles nicht weniger schlimm, ich bin jung und habe noch ein ganzes Leben Zeit um das perfekte politische System zu finden (solche Posts werden vielleicht noch öfters vorkommen ;))

Wie gesagt, der Aspekt des Wettbewerbes in der Demokratie macht sie fortschrittlicher als jedes autoritäre System, genauso wie Planwirtschaft vs. Marktwirtschaft. Doch das Problem an der Demokratie in ihrer heutigen Ausführung ist, dass wie eine Marktwirtschaft geführt wird. Aber mit der Politik verhält es sich nun mal anders als mit der Ökonomie - ob eine Bank in Konkurs geht oder ein Land in eine soziale Krise rutscht ist ein gewaltiger Unterschied. Dadurch, dass die Risiken in der Politik soviel höher sind, jedoch der Weg zum Erfolg derselbe ist, kippt dieses Ungleichgewicht sehr schnell.

Wir müssen in der Politik vorsichtiger werden, klare Grenzen ziehen und weniger auf die persönliche Freiheit achten denn die hemmt wiederum den politischen Fortschritt. Das sieht man am steigenden Rechtsradikalismus in Europa, denn die Grenzen, die eigentlich gezogen sind, werden immer weiter hinausgeschoben. Warum? Wegen Toleranz und Meinungsfreiheit. Doch selbst die hat ihre Grenzen. In der Ökonomie, dort ist alles leichter. Da muss man sich nicht viel mit Moral beschäftigen, man spekuliert einfach mit ein paar Aktien und das wars' auch schon. Doch wenn unsere Politiker die Demokratie als freien Wettbewerb betrachten, dann haben wir ein Problem.